Der Holocaust oder auch auf Hebräisch "Schoah" (die Katastrophe), war der nationalsozialistische Völkermord an ca 6,3 Millionen europäischer Juden.
Von 1941 bis 1945 führten Deutsche und ihre Helfer systematisch, vor allem industriell den Mord an der jüdischen Bebölkerung durch. Ziel der Nazis war es, das gesamte jüdische Volk (zunächst in Europa) zu vernichten. Mit unvorstellbar grauenhaften Methoden, wurden unschuldige Männer, Frauen und Kinder ermordet. Der Rassenwahn eines Adolf Hitlers, seiner Nazischergen und Gehilfen sucht bis heute seinesgleichen!
Ein persönlicher Kommentar
Als jemand der 1965 geboren ist, könnte ich jetzt sagen, "was habe ich damit zu tun?!". Leider dachte ich auch die meiste Zeit meines Lebens so. Selbst als ich 1995 "Christ" wurde und von nun an sehr viel über das jüdische Volk und Israel las, kam ich nicht auf den Gedanken, dass mich dieses Kapitel Deutscher Geschichte etwas angeht. Um es kurz zu machen, heute bin ich fest davon überzeugt, dass es uns alle etwas angeht!
Aus meiner "christlichen Sicht" und als jemand, der die komplette Bibel als das Wort Gottes ansieht, lerne ich mehr und mehr, welche Sicht GOTT auf das jüdische Volk hat. Schließlich wurde der Messias (Christus) als Jude in Israel geboren. Jesus Christus ist also selbst ein Jude und es geht also um seine "Brüder und Schwestern".
Schon daraus wuchs in mir die Verantwortung und der Wille, mich intensiv mit dem Holocaust und dem Schicksal der Juden auseinander zu setzen. In Verantwortung an den Gott der "Hebräer", an den ich glaube, entwickelte sich ein "zum Volk der Juden stehen" und mit den Augen Gottes sehen. Als Christ (Nachfolger des jüdischen Messias Jeschua/Jesus), sehe ich es als meine Aufgabe an, meinen Glaubensgeschwistern diese Sicht zu vermitteln und ihnen die Wichtigkeit aufzuzeigen, die GOTT in dieses Volk hineinlegt. Wir Christen müssen einen anderen Blick dafür bekommen. Weil GOTT es so will!
Als "Deutscher" kann ich unsere Geschichte nicht einfach wie ein altes Kleid ablegen. Die Geschichte und somit die Taten sind da! Die Menschen, ja auch meine Vorfahren haben gelebt, erlebt und sind wahrscheinlich auch zu Tätern geworden. Zumindest zu "Mitwissern". Wie sollen unsere nachfolgenden Generationen lernen, besser machen und wachsam sein, wenn sie nichts davon wissen? Wenn wir unser "Erbe" nicht weitergeben, wird die Wurzel des Antisemitismus, des Judenhasses, in den Herzen unserer Kinder sprossen. Schon heute ist "Jude" wieder zum Schimpfwort geworden. Wir haben die Verantwortung dafür, dass der Holocaust nicht in Vergessenheit gerät.
Uwe Schramm
Buchtip zum Thema
Sehr wahrscheinlich sind Sie mehr von der „Decke des Schweigens“ betroffen, als Sie denken.
Die „Decke des Schweigens“ wird von Generation zu Generation weitergegeben und verhindert Versöhnung, Heilung und Wiederherstellung – bei uns persönlich, in Familien, in Kirchen und Gemeinden sowie
in Städten und Nationen.
Die meisten Familien in Deutschland leben – ohne es zu merken – unter einer „Decke des Schweigens“. Sie sind die Kinder und Enkel der Kriegsgeneration und tragen die schuldhaften Verstrickungen,
traumatischen Erfahrungen sowie die Flucht und Vertreibung dieser Generation heute noch mit sich herum. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist das Schweigen. Viele gehen durch endlose Wüsten, ohne dass sich
für sie eine Veränderung abzeichnet.
Steckt das Schweigen der Kriegsgeneration zum Holocaust immer noch in unseren Knochen? So sehr sich viele Christen in Deutschland auch wünschen, dass das Kapitel des Nationalsozialismus endlich
abgeschlossen wird und nicht immer wieder neu ins Blickfeld gerät – es entspricht leider nicht der Realität.
Gehören wir, ohne es gemerkt zu haben, schon wieder zur „schweigenden Mehrheit“ und haben dem Geist dieser Zeit nichts mehr entgegenzusetzen? Gibt es einen Weg, wie wir in unseren Städten und in
unserer Nation geistliche Durchbrüche und tiefgreifende Veränderungen erzielen können?
Ausgehend von den eigenen biografischen Erfahrungen in Tübingen – einer Universitätsstadt, die zur Zeit des Nationalsozialismus eines der ideologischen Zentren war, aus dem Exekutoren und
Massenmörder hervorgingen – beleuchtet Jobst Bittner aus biblisch-theologischer, kirchengeschichtlicher und psychologischer Sicht, was die „Decke des Schweigens“ ausmacht und wie wir sie durchbrechen
können.
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